BEFORE NIGHT FALLS

14.06.2004, 20.15 Uhr


BEFORE NIGHT FALLS
Das Leben des schwulen kubanischen Schriftstellers Reinaldo Arenas


USA 2000 - 134 Min. - span.O.m.U., Regie: Julian Schnabel, basierend auf den Memoiren von Reinaldo Arenas mit: Javier Bardem, Olivier Martinez, Johnny Depp , Andrea Di Stefano sowie Sean Penn und Hector Babenco


Reinaldo Arenas wurde am 16. Juli 1943 geboren. Die Kindheit war geprägt vom Kontrast zwischen der bitteren Armut seiner Familie und der Üppigkeit und Grosszügigkeit der Natur, die sie umgab. Der Junge wuchs mit einem Gefühl für Freiheit auf, folgte seinen Impulsen, ob er nun erste Gedichte schrieb oder Männern beim Baden im Fluss zuschaute.

1962 schrieb sich Reinaldo Arenas in die Universität von Havanna ein und lebte in dieser kosmopolitischen, aufregenden Stadt. Er entdeckte, dass neben der offiziellen Revolution auch eine sexuelle Revolution im Gange war. Zur grossen Anzahl seiner Liebhaber gehörte auch Pepe Malas, der ihn in Havannas pulsierende homosexuelle Subkultur einführte. Diese frühen Tage der Revolution fielen mit Reinaldos Erforschung seiner Identität als Schriftsteller und Homosexueller zusammen. Kubas bekannteste Schriftsteller wurden seine Freunde, wie Virgilio Piñera und José Lezama Lima. Mit zwanzig Jahren schrieb er seinen ersten Roman 'Celestino antes del alba', der mit einer ehrenvollen Erwähnung beim nationalen Cirilio Villaverde-Wettbewerb ausgezeichnet wurde. 'Celestino antes del alba' blieb die einzige Publikation in seinem Heimatland. Ab den späten 60er Jahren setzte der Druck auf Künstler und Homosexuelle ein, Schriftsteller wurden zur öffentlichen Verleugnung ihrer Werke gezwungen und Homosexuelle wurden in Arbeitslager gesteckt, deren blumige Namen ihren wahren Zweck kaum kaschieren konnten.

1973 wurde Arenas fälschlich der sexuellen Belästigung angeklagt und gefangen genommen.

1980 erlaubte Castro Homosexuellen, Geisteskranken und Verbrechern (man beachte die Kombination), Kuba zu verlassen. Eine Änderung in Reinaldos Pass in letzter Minute erlaubte es ihm, Kuba unentdeckt zu verlassen. Zunächst in Miami, dann in New York, begann er ein Leben im Exil: verarmt und staatenlos, doch mit einem noch immer unbändigen Appetit aufs Schreiben und das Leben. Seinen Humor, den Kampfgeist und die Aufrichtigkeit hatte er nicht verloren. Doch der Kampf war noch nicht vorbei. Er infizierte sich mit dem AIDS-Virus und war fortan bemüht, in einem Wettlauf mit dem Tod seine Arbeit zu beenden. Als er 1990 starb zählte sein Werk über zwanzig Bücher, davon zehn Romane und zahlreiche Kurzgeschichten, Gedichte, Essays und Theaterstücke. Sein Œuvre ist zweifellos eines der zornigsten und leidenschaftlichsten, das je gegen einen totalitären Staat geschrieben wurde. Reinaldo Arenas Memoiren 'Bevor es Nacht wird. Ein Leben in Havanna' ('Antes que anochezca') wurden 1993 auf Englisch publiziert und von der 'New York Times Book Review' als eines der jahresbesten Bücher aufgenommen.












Homepage zum Film (englisch und spanisch)
Trailer zum Film



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